Vor einiger Zeit stellte Intel die Spezifikationen für eine Klasse von mobilen Rechner vor, genannt „Ultrabooks“. Es werden hier einige Anforderungen an das Design gestellt und diverse Vorgaben gemacht, wie viel Zeit das System für diverse Aktionen hat. Starten unter 20 Sekunden, Aufwachen aus dem Standby unter 7 Sekunden und so weiter. Zu einer Zeit, als Netbooks allerorten versuchten die Gunst der Kunden zu erringen. Die Geräte dieser Klasse sahen alle aus, wie Kopien des Apple MacBook Air. Fairer Weise muss man wohl sagen, dass das Air einfach die erste Umsetzung des ursprünglichen Ultrabook-Konzeptes ist. Andere Hersteller konnten das nicht, oder waren nicht mutig genug, es zu versuchen. Der Erfolg des MacBook Air machte ihnen den nötigen Mut. Alle Hersteller suchen nun ein entsprechendes Gerät am Markt zu platzieren. Einer, praktisch ein Pionier der Netbook Ära, ASUS macht das spektakulär gut. Mit dem neuen Asus Zenbook Prime (UX31A) legt der Hersteller die Messlatte unglaublich hoch. Zu Hoch für das MacBook Air, wie ich glaube.
Die reinen technischen Daten schauen ziemlich gleich aus. Intel i5 bzw. i7 Prozessoren der aktuellen Ivy-Bridge-Generation. 128 bzw. 256 GB SSD und 4GB Speicher sowie Intel HD4000 Grafikkarte. Die Preise sind bei Apple ein wenig höher als beim Asus, allerdings nicht so deutlich. 1099€ vs. 1187€ (Amazon-Preis, wäre 1249€) sind relativ gesehen 2x viel Geld. Bei Apple bekommt man Mac OS X dazu, potentiell am Mittwoch die neuste Version aka ‚Mountain Lion‘. Asus gibt Windows 7 Home Premium 64Bit dabei. Das ist dann natürlich ein Unterschied wie Tag&Nacht, wenn man so will. Das Gerät qualifiziert sich für Windows 8 und wird das Upgrade um 14,99€ im Oktober erhalten. Soweit, so gut. Bluetooth, Wireless-Netz, SD-Kartenleser, leuchtende Tastatur und großes Touchpad bekommt man auch bei beiden Geräten. Rein technisch unterschieden sie sich bis dahin noch nicht sehr, nüchtern betrachtet.
Die religiöse Betrachtung schaut freilich anders aus. Genug Vollpfosten geben einfach mehr Geld aus, damit hinten ein Apfel leuchtet und sie meinen sich so in die Kaste der kreativen, hippen Leute einkaufen zu können. Das sie im Kopf Windows sind und der Grund, dass die Äpfel bei den Kreativen besonders oft leuchten, die Software und die Platform sind, spielt da untergeordnete Rolle. Bisher hätte man das entschuldigen können, dass man schlicht kein anderes Gerät mit der ästhetischen Anmutung der Apfelgeräte kaufen konnte. Die asiatischen Hersteller warfen einfach dünne Plastik-Kisten auf den Markt. Ohne die hohe Verarbeitungsqualität der Äpfel zu erreichen.
Asus ist es gelungen, ein Gerät zu bauen, was die gleiche Qualität erreicht. Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium gefräst, man kann es an der vorderen Ecke anheben und umher tragen, ohne das sich irgendwas bewegt. Die Tastatur ist fest und biegt keinen Millimeter nach innen. Selbst das Netzteil schaut schick aus. Okay, es gibt keinen magnetischen Stromstecker. Der Rest passt schon. Erfreulicher Weise gibt es eine USB-Netzdose dazu, einen Mini-VGA-Adapter und eine recht nette Hülle. Diese schaut aus wie ein Briefumschlag. Man erinnert sich an die Vorstellung des ersten Mac Book Air. Was das Asus-Gerät aber einzigartig macht ist das Display. Es wird ein Full-HD (1920×1080) IPS-Display verbaut, was aus jedem Winkel faktisch das gleiche Bild liefert und welches hinreichend matt ist. Man kann sich also mit einem weißen T-Shirt davor setzen und sieht noch was. Es ist auch möglich, außen bei Sonne damit zu arbeiten, es ist hell genug. Hier schlägt es das spiegelnde 1400×900 Pixel Display des Mac Books um Längen. Manch einer meint, mit Windows 8 wird auch von Seiten der Software nach gelegt. Asus wird auch 11″ Geräte mit einem Full-HD-Display und etwa gleichen technischen Daten anbieten. Diese sind im Momente schwer zu bekommen, sicher aber noch mobiler als das 13″ Gerät.
Da ich seit einigen Wochen das Asus mit mir umher trage, werde ich weiter berichten wie es sich schlägt und wieso dieses Gerät nach all den Netbooks und neben dem MacBook Pro nun arbeitet.
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